Hier sind Texte aus meiner Feder zu lesen:
An einem warmen Sommermorgen geschah etwas unglaubliches. Joshua Meerbach
schaute in den Spiegel. Doch er sah nicht sich selbst sondern ein ihm völlig
fremdes Gesicht. Joshua konnte es nicht fassen. Er rieb sich die Augen,
glaubte zu träumen, aber auch nach über einer halben Minute war
immer noch nur das fremde Gesicht im Spiegel zu sehen. Es stimmt er hatte
gestern Nacht sehr viel getrunken, jedoch nicht sehr viel mehr als er ohnehin
jeden Abend trank. Außerdem hatte er gut geschlafen und jetzt auch
nicht die geringsten Anzeichen eines Katers. Er war hellwach und im vollen
Besitz seiner geistigen Kräfte.
Joshua konnte es nicht begreifen. Hatte ihm jemand einen Streich gespielt?
War das gar kein Spiegel sondern einer von diesen neuen superflachen hochauflösenden
Bildschirmen mit deren Entwicklung er vor vielen Jahren mal zu tun hatte?
Aber wer hätte ihm diesen Streich spielen sollen? Niemand aus seinem
Kollegenkreis und auch niemand aus seinem gesamten Umfeld wusste von der Existenz
dieser Bildschirme. Auch gab es solche Bildschirme weder zu kaufen noch zu
leihen. Joshua dachte noch mal scharf nach. Jetzt erinnerte er sich. Vor ca.
8 Jahren wurde ein Prototyp eines solchen Bildschirmes aus der Entwicklungsabteilung
entwendet.
Es konnte nie rekonstruiert werden wie es dazu kommen konnte. Das war auch
gar nicht wirklich tragisch, denn der Prototyp war längst nicht ausgereift
und sehr fehlerbehaftet. Die Entwicklung wurde aufgrund neuerer Technologien
eingestellt. Joshua Meerbach wechselte 4 Jahre später das Fach. Er gab
sich seiner Leidenschaft dem Schreiben hin. Seine Romane werden heute in einem
Atemzug mit den großen literarischen Werken der letzten hundert Jahre
genannt.
Er war also ein angesehener Schriftsteller, hatte keine Feinde, viele Bekannte
und manche Freunde. Also verwarf er die Idee mit dem Bildschirm wieder. Es
blieb dabei dass der Spiegel im Badezimmer ein fremdes Gesicht zeigte. Auch
die restlichen Spiegel in der ganzen Wohnung zeigten dieses völlig unvertraute
fremde Gesicht. Dieses Gesicht war freundlich und durchaus gutaussehend. Jedoch
blieb es fremd und Joshua konnte sich auch nach 4 Stunden nicht an dieses
Gesicht gewöhnen. Außerdem wollte er sich auch nicht daran gewöhnen.
Er wollte sein eigenes Gesicht im Spiegel sehen.
wird fortgesetzt...
Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.
(Henry Ford)
Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts.
(Christian Friederich Hebbel)
Es ist nicht schwer, zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen.
(Johannes Brahms)